Lymphdrainage

„Ich habe Wasser in den Beinen" – ein typischer Ausspruch, wenn man unter schmerzhaften Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) im Gefäß leidet. Die Beine sind dick, die Gelenke weniger beweglich. Grund dafür ist ein so genannter Lymphstau im Gewebe.

Lymphe ist eine Flüssigkeit, die zwischen Gewebezellen und Blutkreislauf zirkuliert. Sie besteht hauptsächlich aus Wasser, Zelltrümmern und Eiweiße, die nicht vom Venensystem aufgenommen. Das Lymphsystem nimmt diese Lymphe auf und läuft parallel zum Venensystem. Diese beiden Gefäße pumpen das Blut bzw. die Lymphflüssigkeit gegen die Schwerkraft hoch zum Herzen. Bei dieser Pumpleistung helfen Gefäßklappen (verhindern einen Rückfluss) und Gefäßmuskeln (durch zusammenziehen und entspannen der Muskeln pumpen die Gefäße die Flüssigkeiten gegen die Schwerkraft hoch). Gefäße haben keinen Direktzugang in Zellen, sondern es besteht ein Zwischenzellraum zwischen Zellen und Gefäße. Über diesen kommt es zum Austausch zwischen Zellen und Gefäße durch „Tore“, „Kanäle“, Osmose und Diffusion. Durch eine Venenschwäche (= chronisch venöse Insuffizienz), die zum Beispiel auch bei Krampfadern vorliegt, kommt es zu einem Rückstau in den Beinen. Durch die eingeschränkte Funktion der Venen, nehmen diese weniger Substanzen aus dem Zwischenzellraum auf, wodurch sich eine Schwellung in diesem Raum bildet. Je ausgeprägter eine Schwellung ist, je größer ist der Abstand zwischen Zellen und Gefäße. Je größer der Abstand zwischen Zellen und Gefäße ist, desto schlechter ist der „Ernährungszustand“ der Zelle und die Zelle kann sich schlechter reparieren bzw. ihrer Funktion nachkommen.

Auf dem Weg durch den Körper hin zum Schlüsselbein werden Lymphknoten passiert, die als Filter für Bakterien und Zelltrümmer dienen.

Da das Lymphsystem an den Schlüsselbeinen ins Venensystem endet, wird hier auch mit der Behandlung begonnen. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie eine Schwellung am Fuß haben und wir mit der Behandlung an Ihrem Hals anfangen!

Bei Verletzungen oder Operationen werden die Lymphbahnen häufig unterbrochen. Dann kommt es zur vermehrten Flüssigkeitsansammlung durch das zerstörte Gewebe. Der Rückfluss der Lymphe aus den Geweben ist dann behindert bzw. die vorhandenen Lymphgefäße kommen dem vermehrten Bedarf nach Rücknahme der Gewebsflüssigkeit nicht nach. Die Lymphe staut sich daraufhin im Gewebe, was manchmal zu schmerzhaften Schwellungen und Ödemen führt. Wenn das Ödem nun länger vor Ort nicht abtransportiert wird, ist die Verhärtung des nicht abtransportierten Eiweißes im Zwischenzellraum eine Komplikation (= Fibrose). Durch diese Verhärtung des Eiweißes kann es zu Verklebungen kommen, die eine Beweglichkeit dauernd einschränken kann. Ist sie erstmal vorhanden ist es schwieriger sie mit speziellen Fibrosegriffen zu lösen.

Die Behandlung erfolgt durch einen bestimmten Ablauf von sanften kreisenden Schöpf-und Pumpgriffen. Die Technik wird mit wenig Druck ausgeführt, da die Lymphgefäße direkt unter der Haut liegen.

Auch kann der Körper dazu angeregt werden, „Umleitungen" zu bauen. Dieser Vorgang wird z. B. nach Entfernung von Lymphknoten erzielt. Das Ödem wird dann in Regionen des Körpers verschoben, wo gesunde und leistungsfähige Lymphgefäße erhalten sind. Deswegen wird auch im gesunden Gewebe gearbeitet.

Wir wollen Sie auf Ihrem Weg zur Gesundheit begleiten. Aus diesem Grund geben wir Ihnen in der Behandlung wichtige Informationen mit, wie Sie selbst den Verlauf unterstützen können. So sind Kälte, Hochlagerung, aktive Muskeln durch die Muskelpumpe und Kompression wichtige Helfer unserer Arbeit.

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